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Friday
Oct082010

Brandt: Dr. Ernst Friedrich Wilhelm (1821-1893)

Lebensdaten:

Geboren:    1. November 1821 in Neustadt-Magdeburg

Eltern:        Ernst Friedrich Wilhelm Brandt senior und Augustine Henriette Karoline Brandt, geb. Pauli

Beruf:         Gymnasial-Direktor in Grünberg / Schlesien und Stralsund

Heirat:        28. Dezember 1850 mit Elisabeth Hanstein in Berlin

Kinder:       1. Reinhold – geb. 2. Oktober 1854, gest. 21. Dezember 1914

                   Informationen zu den anderen 3 Kindern untersuche ich noch!

Gestorben: 15. Januar 1893 in Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern (71 Jahre alt)

 

Biografie:

[Ich habe gerade (5 April 2011) weitere neue Informationen zum Leben und Werk des Dr. Brandt erhalten. Diese Biografie wird in Kürze erweitert.]

 

Dr. Ernst Friedrich Wilhelm Brandt, Ritter des Königlichen Hohenzollernschen Hausordens und Träger des Rothen Adler Ordens (4.Kl.) wurde am 1. November 1821 in Neustadt-Magdeburg geboren. Er war evangelisch, Sohn der Augustine Henriette Karoline Pauli und des Stadtsekretärs und Rathmannes Ernst Friedrich Wilhelm Brandt (sen.) aus Magdeburg.

Brandt jun. besuchte das Friedrich Wilhelm Gymnasium zu Berlin und legte sein Maturitätszeugnis am 15. April 1846 ab. Er war damals 25 Jahre alt.  Als Einjährig-Freiwilliger erhielt Brandt seine militärische Ausbildung beim 2. Garde-Regiment in Berlin.

Er immatrikulierte an der Friedrich Wilhelm Universität zu Berlin im April 1848, stand damals also schon "in hohen Semestern". Brandt war neben seinen Studien aktives Mitglied des Studentenkorps der Universität. Nach den Ereignissen des 18. Mai 1848 trat die Lehrerschaft geschlossen aus dem Corps aus. Daraufhin wählten die Studenten aus eigenen Reihen Brandt als ihren neuen Kommandeur. Brandt übte diese Funktion aus bis er im Juli 1848 selbst aus dem Corps ausschied.

Brandt war ein Freund und Anhänger des Freiherrn von Salis-Seewis (Johann Georg) der ebenfalls in Berlin studierte und sich aktiv für die demokratische Idee einsetzte und die Wiederherstellung Polens forderte. Bevor Salis im August zur Heimfahrt in die Schweiz aufbrach, wollten ihm seine Anhänger zum Scheiden "einen Abschiedstrunk weihen", der allerdings zu einem blutigem Krawall führte. Am 2. August 1848 fuhren Brandt, Salis und 80 bis 100 ihrer Kommilitonen nachmittags auf sieben Torwagen zum Spandauer Berg um dort Abschied zu feiern. Sie führten auf dem vordersten Wagen eine deutsche Fahne mit und als die Studenten gegen 10 Uhr abends auf dem Rückweg vor der Kaserne auf dem Luisenplatz halt machten und den 'Gaudeamus' anstimmten wurden sie von Soldaten des 2. Garde-Regiments angegriffen. Die Fahne wurde vom Wagen herunterrissen und es kam zu einer blutigen Auseinandersetzung mit den Gardisten, die sich aber kurz danach auf Befehl ihrer Offiziere zurückzogen. Wenig später wurde die Gruppe nochmals angegriffen, diesmal von Bürgern Charlottenburgs, die die "Barrikadenhelden" mit Chausseesteinen aus ihrer Stadt vertreiben wollten. Die Studenten lieferten sich eine laufende Straßenschlacht mit den Bürgern.  Die Auseinandersetzung fand erst am Großen Stern ein Ende als die bedrängten Studenten dort Unterstützung von einer Gruppe Berliner erhielten. So ließen die Verfolger von ihnen ab. (1)

Brandt promovierte am 5. April 1849 (Dr. phil. in Naturbeschreibung und neueren Sprachen) und legte ein Jahr später seine Lehramtsprüfungszeugnis ab (7. März 1850). Seine offizielle Lehrbefähigung: sämtliche Naturwissenschaften I, Englisch II A, Alte Sprachen, Deutsch und Mathematik für mittlere Klassen, und Französisch und Geschichte in unteren Klassen.

Brandt legte seine Probezeit von Ostern bis Michaelis 1850 am Friedrich Wilhelm Gymnasium zu Berlin ab und arbeitete danach als Oberlehrer am Realgymnasium zu Stralsund.

Am 28. Dezember 1850 heiratete er in der Dreifaltigkeitskirche zu Berlin die Johanne Emilie Elisabeth Hanstein, Tochter der Emilie Sello und des Oberpredigers an der St. Nikolai Kirche zu Potsdam, Ludwig Hanstein. Ernst und Elisabeth hatten vier Kinder.

Am 20. Juli 1853 wurde Brandt als Direktor an die Friedrich Wilhelm Schule (Realgymnasium) zu Grünberg in Schlesien berufen.

Am 18. Januar 1859 wurde er zum Ritter des Hohenzollernschen Hausordens erhoben.

Am 1. Oktober 1867 wechselte Brandt zurück zum Realgymnasium zu Stralsund wo er als Direktor ein Diensteinkommen von 1800 Mk erhielt.

Am 9. Januar 1880 wurde ihm der Rote Adler Orden (4. Klasse) verliehen.

Brandt leitete das Realgymnasium zu Stralsund bis er am 1. Februar / 31. März 1892 in den Ruhestand ging.

Er starb am 15. Januar 1893.

An Programm-Abhandlungen hat er veröffentlicht:

  1. Bemerkungen über das Wesen der Realschule. Grünberg i. Schles. 1854. (Programm Grünberg/Schles. Realschule.)
  2. Bemerkungen über Schulnachrichten. Grünberg i. Schles. 1856. 11 S. (Progr. Grünberg/Schles. Realschule.)
  3. Inhaltsangabe und teilweise Übersetzung der „Golden Legend“ by Longfellow. Grünberg i. Schles. 1863. (Programm Grünberg/Schl. Realschule.)
  4. Der allgemeine Lehrplan der Anstalt. Grünberg i. Schles. 1867. (Programm Grünberg/Schl. Realschule.)
  5. Antrittsrede des Direktors. Stralsund 1868. S. 43-46. (Programm Stralsund Realgymnasium.)

Quellen: 

  1. Geschichte der königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 2. Bd. (1918) Max Lenz, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a.d.S.
  2. Personalbogen von Ernst Brandt bei http://www.bbf.dipf.de/
  3. Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts: Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen, 1825 - 1918 (2008) Franz Kössler, Universitätsbibliothek Gießen (Elektronische Bibliothek) bei http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2008/6106/

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